Acht Tage Coconut

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Es ist immer weit nach Mitternacht am Tresen.

| Acht Tage Coconut
Es ist immer weit nach Mitternacht am Tresen
ein Viertelmonat unter Vergnügungsjunkies
warte ich auf den letzten Song
habe den Absprung längst verpasst

Quatsche mit dem Barkeeper
starre der Blondine neben mir auf den Hoden
speichere jedes Wort, das kleinste Mienenspiel
um es Sekunden später
wieder zu vergessen

Non-Stop-Party ist besser als Revolution

Im Coconut wird heute die ultimative Fete gefeiert
Elektrobeats, Lichtblitze, Nebelschwaden, bunte
Cocktails
ich bin der Anfang vom Ende

Höre mich wiehernd lachen
grinse dumm
rede mit der Blonden in klebrigen Sätzen
tausend Gesichter: verschwimmen, lösen sich auf
wirbeln zusammen
komische Fratzen an Decke und Wänden

Über den Fußboden schleicht ein Leguan

Acht Tage und Nächte
Spaß, Zerstreuung, vor allem Vergessen
wo auch immer ich suche
ich begegne ständig mir selbst
(c) H.H.

Bild von: Life-Of-Pix auf pixabay

Henning Hirsch

Betriebswirt und Politologe, Comicleser, Filmjunkie, Bukowski- und FC- (es gibt nur einen FC: nämlich den aus Köln) Fan, trockener Alkoholiker. In die Abstinenz startete er mit einem Roman: Saufdruck. Seitdem tippt er abends Kurzgeschichten und Gedichte. Da die Schreiberei alleine nicht satt macht, verdient er tagsüber seine Kaltmiete und die Kühlschrankfüllung mit Marketing & Orga. Henning Hirsch lebt im Bonner Süden und ist Vater von drei Kindern.

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