Die schwerblütige Nachbarin (3)

You are currently viewing Die schwerblütige Nachbarin (3)

In Teil 3 habe ich nach 66 Wochen zum ersten Mal wieder Sex und fühle mich, obwohl ich mir zwei Jahre Zölibat vorgenommen hatte, im Anschluss zum einen sauwohl und zum anderen erleichtert, dass ich nicht impotent bin, was ich eine Zeit lang nämlich befürchtet hatte.

Ich beugte mein Gesicht auf ihr Schulterblatt und sog den Duft von Parfüm und feinem Schweiß tief in mich ein. Dann befeuchtete ich die Fingerspitzen und massierte ihre Brustwarzen. Swetlana seufzte leise. Während sie den Hals nach hinten streckte, spürte ich den erhöhten Schlag des Pulses als starkes Klopfen in meinem Glied. Schwanz, lass mich nicht im Stich!, dachte ich, bevor ich mich aller Klamotten entledigte. Wir standen uns nun nackt gegenüber. Was für ein toller Körper, überlegte ich. Wie ein Gemälde von …

Nach langer Zeit mal wieder eine Erektion

Sie stieß mich sanft aufs Bett, und ich presste mich eng sie. Langsam glitt ich mit dem Mund von ihrem Kinn zwischen den Brüsten hindurch zu ihrem Bauchnabel und ließ meine Zunge darin kreisen. Swetlana krallte sich in meinen Rippen fest. Als ich vorsichtig ihren Kitzler berührte, wurde ihr Stöhnen lauter. Sie rollte mich zur Seite und nahm den Hoden zwischen die Lippen. Mein Glied richtete sich steil auf. Blitzartig erkannte sie die Situation, spreizte die Oberschenkel, hauchte: »Komm«, und dirigierte den Schwanz in ihre feuchte Vagina. Sie war eng, was den Reibungswiderstand erhöhte. Ich bewegte mich sachte und tauchte mit kleinen Vibrationen immer tiefer in sie ein. Die Erektion hielt. Nun beschleunigte ich meine Stöße. Sie packte meine Arschbacken und hob ihren Unterleib an, indem sie ein Hohlkreuz machte. »Bitte, bitte«, wimmerte sie. Es konnte bei ihr nicht mehr lange dauern. Binnen Sekunden wurde sie klatschnass und kam zum Orgasmus. Ein kurzer Schrei, Durchatmen, Seufzen, dann Stille. Ich stoppte und rührte mich nicht mehr.

»Was ist mit dir?« Sie schlug die Augen auf.
»Alles okay.«
»Du bist nicht fertig, oder?«
»Noch nicht so ganz.«

Sie schubste mich nach hinten und bearbeitete meinen Schwanz gleichzeitig mit Händen, Lippen und Zunge. Ich blieb stumm und starrte wie gebannt auf ihre enormen Titten. Nach zwei Minuten rief ich: »Jetzt!« Swetlana öffnete den Mund, ließ den warmen Saft über die Zähne perlen, schluckte einen Teil runter und spuckte den Rest auf ihre Fingerspitzen. Damit rieb sie sich die Brust ein und fragte: »Hast du schon mal dein eigenes Sperma probiert?«
»Nein.«
»Dann wird es höchste Zeit.« Sie schmierte mir die mittlerweile kalte Flüssigkeit auf die Lippen.
»Wie schmeckt das?«
»Ein bisschen salzig.«
»Stimmt. … Möchtest du eine mit mir rauchen?«
»Gerne.«

Ich soll mich rasieren und auf die Sonnenbank muss ich auch noch

Wir gingen zurück in die Küche und setzten uns an den Tisch.

»Du musst dich rasieren, Henning.«
Ich schaute verlegen auf meine buschige Körperbehaarung. »Stimmt.«
»Braucht dir nicht peinlich zu sein. Du hast gedacht, du bist impotent und wolltest wie ein Mönch leben. Da sind Haare am Schwanz egal. Beim nächsten Mal wäre es mir aber lieber, wenn die Büschel weg sind. Muss nicht glatt wie bei einem Baby sein. Aber auf jeden Fall kürzer.«
»Okay.«
»Und auf die Sonnenbank wirst du gehen. Siehst aus wie ein Mozzarella.«

Ich begutachtete meine hagere, weiße Brust, auf der sich die einzelnen Rippen deutlich abzeichneten.

»War’s das? Ich meine, wir haben einmal miteinander geschlafen und du redest schon wie meine Mutter.«
»Keine Sorge: das war’s für heute.« Sie setzte sich auf meinen Schoß. »Ist schön mit dir.«
»Finde ich auch.«
»Möchtest du bei mir übernachten?«
»Was ist mit deinen Kindern?«
»Woher weißt du das?«
»Hier fliegen überall Inliner und Paninibilder rum. Die sind sicher nicht von dir.«
»Gut beobachtet. Die Kleinen sind heute Abend bei den Großeltern. Wollte beim ersten Date ungestört sein.«
»Dann bleibe ich.«

Sie legte den Kopf in meine Armbeuge. Ich spürte ihren warmen Körper und hörte den gleichmäßigen Herzschlag. Die braunen Locken strichen sanft über meine Schulter. Sie strahlte Ruhe und Zufriedenheit aus.

»Wie lange hast du jetzt keine Frau gehabt?«
»66 Wochen.«
»Das ist lange.«
»Ich hatte mir Minimum 100 vorgenommen.«
»Nun ist es halt schneller gegangen. Hauptsache, du bist nicht impotent und bist von der Parkbank weg.«
»Johannes labert zu viel.«
»Er meint es wirklich gut mit dir.«
»Hat er dich auf mich angesetzt?«
»Ob er mir Geld dafür bezahlt?« Swetlana grinste. »Nein. Aber ich werde ihn morgen danach fragen. Der Job war doch schwerer, als ich vermutet hatte.« Sie küsste mich auf den Mund.
»Gute Nacht. Und versuche nicht zu schnarchen. Sonst musst du nachher aufs Sofa.«

Ich mochte ihre Art. Morgen würde ich mich rasieren und auf die Sonnenbank gehen.
—–

Hier geht’s zurück zu Teil 1.
Und hier zu 2.

Bild: Gabriele Prade

Henning Hirsch

Betriebswirt und Politologe, Comicleser, Filmjunkie, Bukowski- und FC- (es gibt nur einen FC: nämlich den aus Köln) Fan, trockener Alkoholiker. In die Abstinenz startete er mit einem Roman: Saufdruck. Seitdem tippt er abends Kurzgeschichten und Gedichte. Da die Schreiberei alleine nicht satt macht, verdient er tagsüber seine Kaltmiete und die Kühlschrankfüllung mit Marketing & Orga. Henning Hirsch lebt im Bonner Süden und ist Vater von drei Kindern.

Schreibe einen Kommentar