Kontakthof-Blues (2)
In Zimmer 348 werde ich von ihr mit Peitsche und Hundeleine erzogen, verfluche sie, als ich wieder klar denken kann und prügele mich draußen vor dem Eroscenter mit zwei Galgenvögeln.
In Zimmer 348 werde ich von ihr mit Peitsche und Hundeleine erzogen, verfluche sie, als ich wieder klar denken kann und prügele mich draußen vor dem Eroscenter mit zwei Galgenvögeln.
In Teil 2 stehle ich mich aus dem Bett der alten Freundin, setze mich im Morgengrauen auf eine Bank am Flussufer und denke darüber nach, ob wirklich sie es war, wegen der ich mich vier Jahre zuvor zu Tode trinken wollte.
Ich liege mit ner alten Freundin im Bett, die ich viele Jahre nicht gesehen habe. Sie meint, ich hätte ne Menge Zeit mit der Sauferei vertrödelt und sei früher ein besserer Liebhaber gewesen. Ich stimme ihr zu, weil ich keinen Bock auf eine Diskussion habe.
In Teil 3 habe ich nach 66 Wochen zum ersten Mal wieder Sex und fühle mich, obwohl ich mir zwei Jahre Zölibat vorgenommen hatte, im Anschluss zum einen sauwohl und zum anderen erleichtert, dass ich nicht impotent bin, was ich eine Zeit lang nämlich befürchtet hatte.
In Teil 2 hasse ich mich für Anflüge von Eifersucht, suche schnelles Vergessen im Alkohol und habe einen mehrtägigen Filmriss.
Wir haben ein letztes Mal Sex, verabschieden uns im Anschluss für immer, ich setze mich frühmorgens auf meine Lieblingsparkbank am Flussufer und überlege, wie es weitergehen soll.
Ich besuche abends den Zentralfriedhof, treffe dort unverhofft eine alte Freundin, die mich überreden will, ihr in ihre Welt zu zu folgen, bevor mich im letzten Moment zwei Sanitäter mit Ohrfeigen und Defi zurück in die Realität holen.
Verlieb dich nicht in hundertzehn Pfund blonde Frau, verlieb dich nicht in weiche Kissen, Satinlaken, pinke Dildos ...
Meine letzte Freundin war eine schwerblütige Russin, ich mochte sie, fühlte mich wohl in ihrer Nähe, wir hatten fantastischen Sex, nicht jeden Tag, denn wir trafen uns bloß zweimal in der Woche.
Während mir der Dezemberregen in den Nacken und die Schuhe läuft, denke ich an dich, Pfeilgift und daran, dass ich mir gestern die Fußnägel schneiden wollte ...