Wiedersehen am Neumarkt
Nach 35 Jahren treffe ich meinen Schulfreund Günter wieder, der früher in der Pfarrdisco mein Held gewesen war, heute magenkrank wirkt und sich bei mir nach Viagra erkundigt.
Nach 35 Jahren treffe ich meinen Schulfreund Günter wieder, der früher in der Pfarrdisco mein Held gewesen war, heute magenkrank wirkt und sich bei mir nach Viagra erkundigt.
Ich bin sehr durstig, mein Nachbar braucht dringend ein Gedicht und ködert mich mit ner Pulle Wodka. Lila kitzelt 50 Euro aus ihm raus und will ab sofort meine Agentin sein.
Wiedersehen mit einem Kumpel aus gemeinsamen Jugendtagen, der beinahe Fußballprofi geworden wäre mit traurigem Finale auf der Bahnhofstoilette.
Manus Ratenzahlung wird plötzlich zu meiner Ratenzahlung, und ich bin am Ende 500 Piepen los.
Ich wache mal wieder verkatert in Manus Bett auf, es klingelt, und vor der Tür steht eine Gerichtsvollzieherin, die mich auffordert, mir erstmal was anzuziehen, bevor wir übers Geld reden.
Wenn Schläuche aus den Armen quellen, Lichter blinken, Klingeln schellen, Ärzte fluchen, Schwestern flitzen, kalter Schweiß in allen Ritzen ...
„Du kannst mit der Wahrheit nicht umgehen.“ – „Warum kann ich mit der Wahrheit nicht umgehen?“ – „Konntest du nie.“ ... Weshalb altgewordene Trinker im Zweifelsfall auch bei Frauen lieber abstinent bleiben.
Rolf und ich streiten uns auf dem Friedhof über Whitney Houston und er erklärt mir, wie man im Supermarkt eine Flasche Wasser in ne Pulle Wodka umtauscht.
Mein Kumpel Charly steht plötzlich vor der Tür, erzählt mir erst was von Abstinenz, um mich dann nach Wodka zu fragen und mir nach dem zweiten Glas zu eröffnen, dass die Chemo bei ihm nicht angeschlagen hat.
Ich zähle Schiffe auf dem Rhein, Lila wird wütend und nennt mich ein abgestumpftes Wrack, das außer Saufen nichts anderes im Kopf hat. Und im Kühlschrank ist nichts mehr zu trinken.