Tagebuch 21. November
In der Autobahnraststätte Lichtenbusch-Süd gibt es zwei Reihen Urinale auf der Herrentoilette. Sowas sieht man selten.
In der Autobahnraststätte Lichtenbusch-Süd gibt es zwei Reihen Urinale auf der Herrentoilette. Sowas sieht man selten.
Ehrenfeld: ganze Häuserblocks verschwunden, Straßenzüge komplett saniert, der Strohhut mit Kölns besten Fritten geschlossen, die stinkende Reibekuchen-Bude abgerissen ...
„Ich mache jetzt in Grabsteinen“, sagt Jupp – „Ist das ein gutes Geschäft?“, frage ich – „Weiß nicht. Bin noch dabei, das Business aufzubauen“, erwidert Jupp.
Als ich klein war, hatte ich viele Väter, es waren coole Väter, und ich mochte sie lieber als meinen eigenen Vater, der immer hinter Büchern saß.
»Wehe, du schreibst irgendwann was über mich in dein Tagebuch. Dann …« – »Was dann?« – »Dann, dann …«
Mehr als zwei Jahre habe ich nicht an dich gedacht. Das letzte Gedicht hatte ich dir 2015 gewidmet. Mein Leben hat sich seither ziemlich verändert. Doch ich bin immer noch derselbe.
Ich esse den Rest des Marmeladenbrötchens, die Marmelade tropft mitten auf Seite 10. Dann stopfe ich die Zeitung in die Mülltonne und fahre zum Supermarkt, ein neues Glas Marmelade besorgen.
»Ich habe dich entjungfert«, sagte Ulla fünf Minuten später – »NEIN!« – »Lüg mich nicht an! Sonst jage ich dich nackt nach draußen.« – »Ja stimmt. Du hast mich entjungfert.«
Viertel vor sechs abends. Ich habe Hunger. Ich habe echt Hunger. Im Kühlschrank nichts außer drei Scheiben Salami, ein Himbeerjoghurt und ein halber Mozzarella, bei dem das MHD im September abgelaufen ist.
Ich bin nackt, bin spät dran mit meiner Dusche. Quetsche die letzten Reste aus einer Plastikflasche mit blauem Deckel raus, auf der „Männershampoo“ draufsteht, lasse die Flüssigkeit von den Haaren abwärts über Schultern und Bauch auf Knie und Füße tropfen, ...