Tagebuch 31. Dezember
Hokusai malte 100 Ansichten des Fuji und stoppte dann. Keine einzige mehr. Warum er die Zahl 100 wählte – und nicht 80 oder 120 –, weiß ich nicht. Aber mir imponiert seine Konsequenz des Loslassens.
Hokusai malte 100 Ansichten des Fuji und stoppte dann. Keine einzige mehr. Warum er die Zahl 100 wählte – und nicht 80 oder 120 –, weiß ich nicht. Aber mir imponiert seine Konsequenz des Loslassens.
Heute Morgen hielt ich unvermittelt zwischen Ingwer-Kurkuma-Shot und Zähneputzen inne und dachte erschrocken, wenn ich noch tiefer in den Wald der Vorstellung eindringe, dann kann ich alsbald Fiktion und Realität nicht mehr sauber voneinander trennen.
Die Frau, von der ich gestern Nacht geträumt habe, war ne Hure mit falschen Brüsten und einem Nasenpiercing ...
„Schreiber sind die Schlimmsten von allen“, sagt sie. „Noch schlimmer als Politiker?“, frage ich. „JA! Und du bist der Allerallerschlimmste von allen.“
»Du weißt, dass bis heute unter Verschwörungstheoretikern die Geschichte kursiert, dass die einzige Mondlandung, die jemals stattfand, die in Kubricks 2001 war?« – »Wusste ich nicht.«
Die Leben, die ich geführt habe sagen mir, dass es keinen Sinn ergibt, mich vor der Zeit umzubringen ...
Sobald ich komplett emotionslos bin, fühle ich mich prima, Herzschlag nur noch bei 45, alles um mich herum völlig gleichgültig ...
Du musst zugeben, sagt Przibilla, der neben mir geht, das ist ein guter Moment, um ein Gedicht zu schreiben.
Während mir der Dezemberregen in den Nacken und die Schuhe läuft, denke ich an dich, Pfeilgift und daran, dass ich mir gestern die Fußnägel schneiden wollte ...
Ich bin ein alter Mann, dem Zähne und die Haare ausfallen, ein schreibendes Skelett ...